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Weihnachten 2020

Untertags arbeiten alle Bewohnerinnen. Sie verlassen frühmorgens das Waldhüttl und kommen erst bei Dunkelheit wieder nach Hause, meist sehr müde und hungrig -  25 Männer, Frauen und manchmal auch Kinder. Kommt dann zufällig ein Besucher ins Haus –wird er sicher zum Essen eingeladen. So der Alltag.

Ein schweres Jahr: die Coronapandemie in der Slowakei, in Rumänien und in Österreich, Einschränkungen und Tests machten den Leuten das Leben sehr schwer. Knapp vor dem ersten Lockdown wurde bekannt, dass der 20er- Zeitungs-Straßenverkauf eingestellt werdenmuss. Fast fluchtartig traten alle BewohnerInnen die Heimreise an. Bald schon erhielt die VG Waldhüttl Notrufe aus Tornala, Notrufe aus Valea Monastiri: kein Geld, keine Lebensmittel und Quarantäne. Der ein oder andere versetzte schon Einrichtungsgegenstände, um Brot kaufen zu können. In dieser Not ermöglichten Spender und Spenderinnen, dass die VG Waldhüttl 14-tägig jeder Familie Geld für Lebensmittel zu kommen lassen konnte.

Nach dem Lockdown war das Waldhüttl wieder voll besiedelt. Joseph immer da, die gute Seele vom 1. Stock, auch die neuen permanenten BewohnerInnen Maria und Wolfgang mit 3 Kindern kümmerten sich engagiert um Menschen, Haus und Garten.   

Als Massenquartier begleitete uns ständig die Sorge einer Clusterbildung. Covid 19 bedeutet für arme Menschen eine noch größere Bedrohung. Viele haben schwere Vorerkrankungen, auch keine e-card                                     

Bei unseren Samstagsgebeten waren wir immer dankbar, dass das Waldhüttl von Corona verschont blieb. In all der Not wuchs und wächst die Sehnsucht nach Erlösung, auch der Traum von Befreiung von Rassismus bzw. Antiziganismus. Mit allen Menschen guten Willens, gemeinsam mit Agnostikern, Muslimen, Menschen aller oder ohne Religionen, Visionären, sind wir guter Hoffnung. Wir waren und sind dankbar, wenn BesucherInnen zu SympathisantInnen werden. Wir sind dankbar, dass wir immer wieder Spenden bekommen. Es gibt viele gute Menschen. Wir erleben das Wunder der Solidarität.

Wir werden Advent feiern mit Besinnlichem, mit Lammfleisch, Punsch und „Paktln“ für alle – diesmal etwas anders, je nach Möglichkeit der Pandemie. Wir werden so auch den Hl. Abend im TIPI feiern: mit den Bewohnern, die noch da sind, mit Christbaum, Krippe, Weihnachtsevangelium und „Stille Nacht“,  mit Schafen und Eseln, ruhig und besinnlich.

Wir wünschen allen unseren Freundinnen und Freunden ein gesegnetes Fest! Danke für Eure Solidarität!

 

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