Die erste Generation von Enten genoss den fast schneefreien Dezember und Jänner. Sie tummelten sich nicht nur in den Teichen, sie spazierten auch durch das Gehege. Freunde aus Hall halfen durch einen namhaften Betrag, um die „Waldhüttlfarm“ zu starten. Die erste Generation der Enten wurde angeschafft, die Roma errichteten den Zaun, übernahmen dann die Fütterung. Die nächste Generation gehört ihnen. Julius übernimmt die Pflege. Im Frühjahr werden evtl. Schafe und ein paar Schweine (Mangalitza) die Farm erweitern. Wichtig ist, dass es immer verantwortliche Menschen gibt, die sich um die Tiere kümmern.
Raphael und Kai erbauten nach einer kurzen Planungsphase ein Saunablockhaus. Es ist geräumig, ca. 3m x 3m, wird von einem Holzofen beheizt, kann in den nächsten Tagen als finnische, Eukalyptus-, aber auch als Dampf-Sauna betrieben werden. Hiermit ist der „Wellnessbereich des Waldhüttls erweitert. Auf Grund der Schattenlage des Waldhüttls, von Dezember bis Ende März gibt es daselbst keine Sonne, ist die Sauna eine willkommene Konstruktion in den langen kalten Wintermonaten. Saunahitze bringt Gesundheit, Fröhlichkeit und Gleichmut.
Das Tipi erfreute sich und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Sogar in den Wintermonaten kamen und kommen Gruppen, um daselbst das Feuer zu entzünden, eine Runde zu bilden. Manche feiern Geburtstage oder andere Besonderheiten, andere genießen es einfach, um das Feuer herum zu sitzen und Gespräche zu führen. Was ein Fernseher unterbindet, kann eine Tipi mit Feuer fördern: Gespräche, Stille, Nachdenken, Musik, Austauschen von Erfahrungen. Das Holz muss zuerst selber gesammelt werden oder die Roma stellen es gegen eine Spende zur Verfügung.
Ohne Pensionisten – kein Waldhütttl. Der tatkräftige Einsatz von Pensionisten ermöglicht Restaurationen und Reparaturen. Reinhold, der Maurermeister, half bei Schimmelentfernungsarbeiten und Wiederherstellung von atmungsaktiven Außenmauern im 1. Stock. Die Familien aus Bukarest halfen tatkräftig mit. 2 Kleinfamilien sind im Osttrakt des 1. Stockes. In der Klause wohnt Antonio, der Portugiese. Das Mittelzimmer ist für die Frauen aus Tornala reserviert, das Westzimmer für Pilger, Freiwillige und Couchsurfer.
Trotz Schnee, Dunkelheit und Kälte: viele Besucher. Jeden Samstag beehren uns Interessenten und SympathisantInnen durch ihren Besuch. Die Interessenslagen werden berücksichtigt: die einen interessiert die Lebenssituation der Roma, die anderen die Ökologie des Waldhüttls,einige interessiert die Hühnergenossenschaft, wieder andere interessiert die beginnende Farm. Wieder andere interessiert der Dialog der Religionen, der Besinnungsweg oder die weiße Tafel der Agnostiker und Atheisten.
Die Message ist klar und einfach: alle Menschen sind wichtig und willkommen, wir haben nur eine Welt, die wollen wir pflegen.
Die Hausregel ist sehr einfach: Respekt und Interesse. Besucher bereichern das Waldhüttl durch Interesse und oft auch durch Spenden. Diese Spenden sind Starthilfen für neue Projekte, derer gibt es viele im Waldhüttl.
Das Waldhüttl als Gedenkstätte gegen das Naziregime: am Waldhüttl ist die Gedenktafel an die Widerstandsgruppe „Freies Österreich“ angebracht. Alle Widerstandskämpfer wurden verraten und im KZ ermordet. Wir gedenken jeden Samstag der Opfer und Ermordeten. Hinzugefügt wurde das Sterbebildl der kleinen„Clara“. Clara war die kleine Schwester unseres Nachbarn: sie war gehörlos. Die Hitlerschergen haben das Mädchen mitgenommen, es wurde als lebensunwert in ein Vernichtungslager gebracht. Das kleine Mädchen kam nie mehr wieder.