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Die Geschichte des Waldhüttl und Gedenken

Seit November 2012 beherbergt das „Waldhüttl“ Menschen, die es im Leben nicht leicht hatten und haben.

Dutzende von Heimatlosen, Armen, Romas, Asylwerber u.a. fanden und finden im „Waldhüttl“ ein bisschen Heimat.

Permanente BewohnerInnen: Joseph Missoy und die Hausleiterfamilie (Maria Walcher und Wolfgang Nöckler mit Jakob, Vincent und Laurin).

GärtnerInnen brachten das Umfeld zum Blühen.

Besinnungsweg und Friedenskapelle laden zum Nachdenken ein, die Kulturscheune erfüllt das Haus mit Leben.

Das Stift Wilten hat uns Haus und Grund gratis und großzügig zur Verfügung gestellt.

Waldhüttl

Geschichte

November 2012: Roma/nja aus der Slowakei, viele von ihnen 20er VerkäuferInnen, die in Autos nächtigten, suchten einen Parkplatz im Raum Innsbruck, wo sie nicht vertrieben werden könnten.

Der Abt vom Stift Wilten stellte den kleinen Parkplatz ober dem sg. „Waldlhüttl“ zu Verfügung. Als Besitzer der Liegenschaft ermöglichte das Stift auch den Zugang zu Wasser und zu einer Toilette. Bauernhaus und Zuhäusl standen leer.

Die Roma hatten eine Vision: sie könnten das Haus wieder herrichten, mit Hilfe einer Vinzenzgemeinschaft, mit dem Engagement von PensionistInnen und der finanziellen Unterstützung des Stiftes.
Stift Wilten ging darauf ein. Eine Vinzenzgemeinschaft wurde gegründet, ein Bittleihvertrag (Präcarium) mit dem Stift geschlossen. Stift Wilten stellte uns Haus und Grund gratis und großzügig zur Verfügung. Das Haus wurde saniert. Pensionisten der VG und Roma legten Hand an, arbeiteten und richteten das Haus wieder her, rodeten das verwachsene Gelände.

Ein Prozess nahm seinen Anfang. Bewohner und MitarbeiterInnen der Vinzenzgemeinschaft legten Hand an.


Herberge

Dutzende von Heimatlosen, Armen, Roma/nja, Asylwerber u.a. fanden und finden im „Waldhüttl“ ein bisschen Heimat. Voll belegt: über 30 BewohnerInnen.

Das Waldhüttl bietet im Tiefparterre ca. 15 Personen eine bescheidene Herberge mit einem großen Badezimmer. Genutzt wird diese Wohneinheit vornehmlich von Roma aus Tornala (Slowakei), Straßenzeitungsverkäufer, welche ca. 3 Wochen Zeitung verkaufen, mit den bescheidenen Einnahmen ihre Familien in ihrer Heimat unterstützen. Alle 3 Wochen fahren sie in ihre Heimat, dann kommen sie wieder zur Arbeit.

Der 1. Stock ist für Familien da. 5 Zimmer mit 15 Herbergsbetten, einer Gemeinschaftsküche, einem Balkon und ein Bad stehen zur Verfügung. Bewohnt wird diese Wohneinheit vornehmlich von rumänischen ArmutsmigrantInnen, manchmal auch von Flüchtlingen oder auch von Menschen in Not.

Im Parterre wohnt die Hausleiterfamilie: sie kümmern sich um Herberge, Gärten, Hausmeisterei und Waldhüttlveranstaltungen.


Gedenken

Heinz Mayer

Das „Waldhüttl“ ist aber auch ein Ort des Gedenkens. In den düsteren Zeiten des 2. Weltkrieges traf sich dort eine Widerstandsgruppe.
Die Gruppe wurde verraten, die Mitglieder kamen in Konzentrationslager, auch Heinz Mayer. Die meisten wurden im KZ ermordet, Heinz Mayer überlebte. Gemeinsam mit dem „Bund sozialdemokratischer Freiheitskämpfer“, der als einziger von den wenigen Organisationen, die diese Gedenken an KZ Opfer noch pflegen und noch Kontakt mit der Witwe von Heinz Mayer hat, wurde von der Vinzenzgemeinschaft „Waldhüttl“ die Enthüllung einer Gedenktafel vorbereitet.
Die Witwe von Heinz Mayer hat die Enthüllung vorgenommen.

Der Ort ist würdig: auch heute leben im „Waldhüttl“ Leute, die aus verschiedensten Gründen verfolgt wurden und werden. Für diese Menschen treten wir ein.

Der Zeitpunkt ist richtig: der 1. September ist der Antikriegstag, die Erinnerung an den Tag des Angriffes der deutschen Wehrmacht auf Polen. 75 Jahre nach Beginn des zweiten Weltkrieges und 15 Jahre nach dem Tod von Heinz Mayer wollen wir mit dieser Veranstaltung ein würdiges Zeichen der Erinnerung setzen.

In Zeiten, wo leider wieder viele Kriege toben: „Niemals wieder – niemals vergessen“.

Wer mehr über uns erfahren will, kommt uns am besten am Samstagnachmittag besuchen!

Wenn das nicht möglich ist, bekommen wir auch gerne eine Emailnachricht!