Sonntag, 23.10.2016 um 15 Uhr im Cinematograph: DER ZORNIGE BUDDHA
R: Stefan Ludwig. OmU. „Eine Zweite-Chance-Schule für die, die nie eine erste Chance hatten”: Um marginalisierten Roma-Jugendlichen eine Perspektive für ihre Zukunft zu bieten, gründete János Orsós, selbst Rom, in einem ungarischen Dorf das buddhistische Ambedkar-Gymnasium.
DER ZORNIGE BUDDHA erzählt von den kräftezehrenden Bemühungen des Lehrers und seines Mitstreiters Tibor Derdák, den verarmten Jugendlichen durch Bildung und Spiritualität zu einem selbstbestimmten Leben zu verhelfen und sie im Kampf gegen gesellschaftliche Ausgrenzung zu stärken. Vorbild der Mentoren ist der durch den Sozialreformer Bhimrao Ramji Ambedkar inspirierte Aufbruch der Dalits, der als „Unberührbare” gebrandmarkten Bevölkerungsgruppe in Indien, dem Ursprungsland der Roma und des Buddhismus. In ihrem Kampf stoßen Orsós und Derdák immer wieder auf Widerstände: Ablehnung und Anfeindungen seitens der ungarischen Dorfgemeinschaft, eine erstarkende nationalistisch-rassistische Politik, Finanzkürzungen und Schließungen von Schulen und nicht zuletzt resignierende Roma-Eltern.
Über einen Zeitraum von fast drei Jahren besuchte Regisseur Stefan Ludwig regelmäßig die Schule in Ungarn. Dabei erweist er sich als sensibler, zurückhaltender und genauer Beobachter, der insistierend freilegt, wie sich Ungleichheit reproduzierende Strukturen auf die Jugendlichen auswirken.
Österreich/Deutschland 2016; Regie & Buch: Stefan Ludwig; ProtagonistInnen: János Orsós, Tibor Derdák, Ferenc Galyos, Amál Beri, Mónika Lázi, András Lázi, István Kohut u.a.; (DCP; 16:9; Farbe; 98min; ungarische ORIGINALFASSUNG MIT DEUTSCHEN UNTERTITELN).
Wir gehen gemeinsam mit unsern Roma aus dem Waldhüttl (die eingeladen sind). Wäre schön, wenn viele Freunde des Waldhüttls dabei sein könnten!