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4. Romaball im Haus der Begegnung – Eindrücke von Jussuf Windischer 2016

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Volles Haus, volle Roma Balkan Stimmung, Tanz auf allen Ebenen, kulinarische Romaspezialitäten aus Serbien,  Bosnien, Rumänien, Slowakei. Und noch viel mehr. Getragen wurde und wird der Ball von den Roma, die in Tirol leben, vor allem von den Roma, die im Walhüttl ihre Herberge haben. Ein neues dynamisches junges Ballteam mit Elisabeth Hussl (Pax Christi), Elisabeth Anker, Agnes, Elisabeth Reiter (Haus der Begegnung) und Ali setzte neue, attraktive Elemente.

Bei der Begrüßungsrede sah ich, dass wirklich sehr viele Roma und sehr viele Asylwerber den Saal füllten. Ich sagte, dass ich mich an den Tag erinnere, als die Asylwerber vom Schloss Mentlberg zu einem Willkommensbesuch ins Waldhüttl eingeladen wurden: Eine Handvoll wurde erwartet, es kamen alle, über 60 Leute. Die Roma hatten Kuchen vorbereitet, die ausgeteilten Stücke wurden vom Teilen immer kleiner, die Roma warteten mit Musik auf. Die Asylwerber wollten wissen, ob die Roma von öffentlicher Hand eine Hilfe bekämen. Sie glaubten es kaum: sie bekommen keine. Daraufhin sammelten die Asylwerber einen Spendenbetrag von € 54,00 und übergaben es diskret.

Wir konnten Ehrenschutz und Ehrengäste begrüßen: Livia Pacuraro (Romavertreterin Waldhüttl), Sieglinde Schauer Glatz (Jenische Autorin) Abt Raimund Scheuer (Stift Wilten), Olivier Dantine (evangelische Kirche), Jakob Bürgler (katholische Kirche), Aleksandar Stolic (serbisch-orthodoxe Kirche) Gerhard Fritz, Markus Inama (Jesuiten), Margit Schäfer, Helmut Buchacher (Stadt Innsbruck), Christoph Wötzer (Vinzenzgemeinschaften), Martin Baltes (IVB)  und die vielen SympatisantInnen und FeundInnen der Tiroler Roma, Sinti und Jenischen. So gerne würde ich alle namentlich erwähnen. Sie waren da.

Musikalische Spitzenleistungen brachten gewaltigen Schwung ins Haus: Begonnen hat alles mit dem Street Noise Orchestra, sie spielen immer gratis, insbesondere wenn es um Frieden und Menschenrechte, wenn es um Minderheiten geht; es folgten die Balkan Fratelli, The Gipsy Express und Musiker aus Tornala. Hohe Kulturansprüche wurden im ersten Stock geboten: Spanisches und Latino Flair, eine Ausstellung und Medina & Nora mit Dichterlesung, Cay, eben mit „Kultur am Rande der Stadt“, diesmal im Zentrum Innsbrucks. Noch nie war die Disko so voll – echte Balkandisko.

Dutzende von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen kümmerten sich um Aufbau, Abbau, Bars, Kuchen, Security, Garderobe, Saalästhetik – das war Schwerstarbeit. Einige arbeiteten durchgehend ohne Pause. Um 7.00 früh musste ja das Haus besenrein übergeben werden.

Ivan und Horvath, Rom und Mitarbeiter der VG Waldhüttl, meinten: „Seit wir den Romaball machen, haben wir in Innsbruck Ansehen bekommen.“ So soll es sein. Danke allen, die gekommen sind, danke allen SympatisantInnen.