In Gedenken an die Widerstandsgruppe „Freies Österreich“ und Heinz Mayer versammelten sich am 1. September 2016 um 19.00 Uhr BewohnerInnen und Freunde des Waldhüttls bei der Gedenktafel. Es war ein Gedenken im kleinen Kreis. Nach den großen Treffen anlässlich der Einweihung am 1.Sept. 2014 mit hoher politischer und kirchlicher Repräsentanz, nach dem Gedenktreffen am 1. Sept. 2015 mit der Teilnahme der Bürgermeisterin von Innsbruck Christine Oppitz Plörer und der Vizepräsidenten von Pax Christi Österreich Gotlind Hammerer, gedachten wir im heurigen Jahr in kleinerer Runde. Wir tauschten uns darüber aus, was „Widerstand heute“ für uns bedeuten kann. Für die teilnehmenden Roma bedeutet es ganz einfach den täglichen Überlebenskampf. Als Betroffene von Rassismus und Antiziganismus gilt es für Roma einfach mit aller Kraft nach Alternativen des Überlebens zu arbeiten. Für einige ging und geht es darum, gegen Entpolitisierungen bzw. politische Gleichgültigkeit insbesondere unter StudentInnen aktiv zu werden. Auch der Widerstand gegen immer stärkere extrem rechte Tendenzen wurde erwähnt. Bedauert wurde u.a. die Uniformität und der Strom der Zeit, in der individuelle Entfaltung zwar propagiert wird, Uniformität aber Vorrang hat. Wesentlich erschien vor allem den jüngeren Teilnehmern, dass Selbstbewusstsein und Zivilcourage gefördert werden. Ansätze eines positiven Alternativmodells werden im Waldhüttl versucht. Widerstand allein ist zu wenig, positive Alternativen sind wichtig. Es war eine spannendes Gedenken, ein neues Nachdenken über das Widerstandsdenkmal.
Bei Betrachtung der heutigen Weltsituation, der schrecklichen Kriege, der profitgierigen Belieferung mit Waffen für die Kriegsführenden bedauerten wir auch den Beitrag Österreichs zu Rüstungs- und Kriegsindustrie. Trotz alledem: Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg!